Interview mit dem Autor Monica Heinen



Als ruhige und fröhliche Person kommt die Autorin Monica Heinen, um mit uns ein wenig über ihr Leben und ihr Buch „Wo die Wurzeln liegen“ zu sprechen:

1.       Wann hast du dich entschieden, mit dem Schreiben zu beginnen?

Die Idee, ein Buch zu schreiben, ist mir gekommen, als ich eine Seifenoper gesehen habe. Ich war enttäuscht über die fehlende Kreativität der Autoren, die Zuschauer mit etwas Neuem zu überraschen. Brasilianische Seifenopern sind auf der ganzen Welt bekannt und es scheint, dass die Themen langsam zu Neige gehen! Damals habe ich meiner Schwester gegenüber witzhaft erwähnt, dass ich definitiv etwas schreiben und viel kreativer sein könnte als viele andere Leute da draußen. Allein meine Lebensgeschichte würde ein gutes Buch voller Drama ergeben! Was als Witz begann, hat in mir etwas geweckt, von dem ich dachte, ich hätte es vor Jahren verloren, da ich das Schreiben schon immer geliebt habe. So ist eine Geschichte entstanden, die „biographisch angelehnt, voller Fantasie ist, die sich nach wenigen Kapiteln in eine fiktive Geschichte mit wahren Details verwandelt und die nah an der Realität der Menschen ist.“ So wurde die Geschichte in meinem Buch zu einer Mischung aus dem was wirklich passiert ist und dem, wie ich es gerne gehabt hätte, ohne bei dem Leser den Eindruck zu erwecken, dass es nur um die schlechten Momente ginge.

 

2.      Ist das dein erstes Buch?

Ja, es ist mein erstes Buch! Mein Erstgeborener. Mein kleiner Schatz!

 

3.      Planst du, weitere zu schreiben?

Tatsächlich arbeite ich bereits an zwei weiteren Projekten. Eins davon wird eine Art Fortsetzung von diesem sein, oder besser gesagt, ich werde die Biografie an dem Punkt fortsetzen, an dem die Fantasie beginnt. Es klingt vielleicht ein wenig kompliziert, aber jedem, der das Buch liest, wird sicherlich auffallen, dass es Abschnitte gibt, die der Realität entflieht, obwohl es von existierenden und aktuellen Problemen handelt...

 

4.      Du lebst in Deutschland. Wie sieht der Verlagsmarkt dort aus?

Gibt es Ähnlichkeiten oder Unterschiede zum Brasilianischen? Es gibt keine Unterschiede. Mit der Krise haben viele Buchhandlungen aufgehört zu existieren, genau wie in Brasilien. Die Leute tauschten Bücher gegen Computer und Handys aus. Wie überall auf der Welt ist der Verlagsmarkt jedoch ziemlich wettbewerbsintensiv. Man denkt vielleicht, dass es viel mehr Autoren als Leser gibt, aber die Wahrheit ist, dass die Menschen langsam wieder Freude daran finden, ein Buch zu lesen. Nicht nur digital, sondern auch das physische Buch. Hier in Deutschland werden Buchhandlungen bereits „wiedergeboren“! Und was nie aufgehört hat zu existieren, waren die Literaturcafés, die in gewisser Weise die Bedeutung des Lesens eines Buches lebendig gehalten haben.

 

5.      Gibt es irgendwelche Vorurteile, weil du eine brasilianische Schriftstellerin in Deutschland bist?

Es gibt keine Vorurteile. Bevor ich Schriftstellerin wurde, war ich Ehefrau und Mutter und ich arbeite mit jungen Menschen im Alter von 11 bis 18 Jahren. Daher beschränkt sich mein Freundschaftskreis nicht nur auf eine kleine Gruppe von Menschen. Ich habe mich von Anfang an entschieden, nicht nur in Deutschland zu leben, sondern mich einzubinden, was für mich bedeutet, allem und jedem gegenüber offen zu sein, ohne Raum für Vorurteile zu lassen. Wie jede andere Nation erwartet auch Deutschland nur gegenseitigen Respekt.

 

6.      Sie haben einen Abschluss in Kunst. Wird Kunst im Ausland mehr geschätzt?

Ich würde sagen, dass Kunst viel besser „erhalten“ ist, zumindest hier in Europa. In Brasilien kann man Kunst in jeder Ecke der Stadt sehen und spüren. Auf der Straße, in Bars, überall, aber wenn es um den Erhalt von Kunst und Kultur geht, ist Brasilien immer noch in den Kinderschuhen! Aber wenn es Dinge in unserem Leben gibt, die wir nicht auf später verschieben können, was typisch für Brasilianer ist, dann ist eines dieser Dinge die Erhaltung von Kunst und Kultur. Deshalb gibt es hier in Europa Kultur und Kunst die weit zurückgeht. Im Gegensatz zu Brasilien, dessen Kunst- und Kulturgeschichte trotz des jungen Landes und allen Möglichkeiten langsam zerfällt.

 

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